Auch in Deutschland verdient die Gastronomie eine Entdeckung!

Oft als rustikal und unkultiviert wahrgenommen, hat die deutsche Küche viele schmackhafte Spezialitäten zu bieten

 

Die deutsche Gastronomie leidet immer noch unter reduzierenden Klischees und vorgefassten Meinungen. Oft als rustikal, grob, ohne Eleganz wahrgenommen, hat die deutsche Küche dennoch kulinarische Spezialitäten zu bieten, die mindestens genauso interessant sind wie die ihrer Nachbarn, der Franzosen und der Italiener.

Fangen wir mit den Bäckereien an! In Deutschland gibt es mehr als nur Schwarzbrot zu genießen!

In der Brotabteilung gibt es eine breite Palette an Brotsorten, aus denen man wählen kann. In Form und Farbe, Größe und Geschmack, da fällt es manchmal schwer, sich zu entscheiden. In einer deutschen Bäckerei gibt es zwei Arten von Brotformen: große Brote, die bis zu 2,5 kg wiegen können, und Brötchen, von denen das bekannteste sicherlich das Semmelbrötchen ist, das unweigerlich zur Bratwurst, der berühmten Grillwurst, gehört. Offiziell gibt es nicht weniger als mehrere tausend Brotsorten (3255 laut dem Deutschen Brotinstitut) und darunter sind mehr als tausend verschiedene Brötchen.

Deutsches Brot ist dicht und schwer. Meister aller Kategorien von Broten, die in Frankreich als „speziell“ bezeichnet werden, gibt es Weißbrot, Kürbiskernbrot, Sonnenblumen-, Hafer-, Dinkel-, Leinsamen- und Roggenbrot, die Liste ist zu lang, um sie hier alle aufzuzählen. 
Diese imposanten Brote werden in Scheiben geschnitten, die man mit Käse, Wurstscheiben belegen oder zu einem Sandwich für die Mittagspause verarbeiten kann. Deshalb finden Sie in einer deutschen Küche mit Sicherheit eine elektrische Schneidemaschine!

Deutsche Bäckereien sind ein wahres Paradies. Natürlich verkaufen sie dort keine typisch französischen baguettes, aber das Baguette hat auch hier seinen Platz. Sie sind leichter und weniger knusprig, denn die Deutschen mögen keine harte und unregelmäßige Kruste.
G
ermänner sind große Brotesser (85kg/Jahr pro Person), es kommt selten vor, dass Brot zum Frühstück oder Abendessen fehlt. 

In Deutschland essen wir nur einmal am Tag „warm“, zum Abendessen, nehmen wir eine Brotzeit!

 
Als ich in Deutschland lebte, brauchte ich eine Weile, um die Esskultur zu verstehen. Als Französin, kochte ich mittags und abends. Ein deutscher Freund sagte einmal zu mir: „Du isst aber zweimal am Tag ‚warm“? Also eine seltsame Frage!
In diesem Teil Deutschlands, Unterfranken, wird nur einmal am Tag eine gekochte (und damit warme) Mahlzeit zubereitet. In der Regel ist es abends Brotzeit! Auf dem Tisch liegen runde oder rechteckige Holzbretter, eine Auswahl an Wurstwaren, Schnittkäse, ein paar Essiggurke, Gurken, Tomaten und natürlich ein Dutzend Scheiben Brot. Und das war’s auch schon!

Machen wir Schluss mit den Vorurteilen über die deutsche Küche!

 

Bei unseren deutschen Nachbarn gibt es viel zu entdecken: leckere Eintöpfe, schöne Backwaren und jede Menge Wurstwaren, die Auswahl ist groß

Deutsche Wurstwaren sind so vielfältig und lecker wie in den Nachbarländern. Das Schaufenster der Feinkostabteilung ist riesig. Neben anderen Kuriositäten gibt es den Leberkäse, der in Wirklichkeit die deutsche Nationalpastete ist. Der erstaunliche Fleischsalat ist eine Zubereitung aus einer Fleischwurst, ein paar in Scheiben geschnittenen Gewürzgurken und viel, viel Mayonnaise. 

Ein kurzer Blick auf Deutschlands emblematische Gerichte genügt, um vorgefasste Meinungen zu überwinden: Es ist duftend, würzig, aromatisch, alles andere als langweilig und fade

Gibt es nur Wurst zu essen in Deutschland?  Nein! Es gibt auch Schwäbische Maultaschen, Sauerbraten, Thüringer Rostbräte, Schweinshaxn, wienerschnitzel und viele andere Gemüseeintöpfe!

Gulasch, dieser längliche, mit Paprika gewürzte Eintopf, zu dem Knödel gereicht werden, ist ein warmes und gemütliches Gericht, das man auch in Ungarn und Österreich essen kann. Die deutsche Gastronomie verwöhnt auch mit Nudelgerichten wie den unwiderstehlichen bayerischen Schupfnudeln, die zwar rustikal sind, aber so schmelzend und sättigend, dass sie das Herz genauso füllen wie den Magen.
Das Eisbein, diese ewig in der Brühe geschmorte und dann ein paar Minuten in der Fritteuse verbrachte Schweinshaxe, hat seit ein paar Jahren die deutschen Grenzen überschritten und steht auf den Speisekarten trendiger Bistros in aller Welt. 

Das Gebäck hat hier eine starke Persönlichkeit: Sachertorte, Schwartzwaldtorte, Käsekuchen, Apfelstrudel…

Die Deutschen machen meist ein großes Gebäck. Die Torten gehen über mehrere Etagen, es sind opulente Torten, bei denen sich Schichten aus Biskuit und Sahne abwechseln. Sie sind immer raffiniert verziert mit eleganten Kringeln aus Schlagsahne, Marzipan, oder Schokoladenstückchen.
Was die Kuchen angeht, so sind sie selten weniger als 10 cm hoch. Im Schaufenster der Konditorei finden Sie viele Torten zum Anschneiden, aber weniger Petits Fours wie in einer französischen Konditorei.
Diese majestätischen Kreationen sind in allen deutschen Konditoreien und Teestuben zu finden. Sie werden dann mit einem Kaffee am Nachmittag verkostet, denn in Deutschland essen wir den Kuchen nicht am Ende der Mahlzeit!

Wer hat den Hamburger erfunden?

Die Deutschen! Daher der Name (aus Hamburg). Wenn es in Nordamerika wirklich populär geworden ist, ist das Konzept dieses Sandwichs typisch germanisch. Die Deutschen, jung und alt, haben immer noch die Gewohnheit, ihren Snack zuzubereiten, indem sie die runden Brötchen, das Semmelbrötchen, halbieren und mit einer Frikadelle, einem kalten Stück Hackfleisch, garnieren.

Reisen macht Appetit auf Entdeckung

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